Focaccia

italienische focaccia mit salz olivenöl und rosmarin rezept © Vivi D'Angelo foodfotografie münchen

Auch bekannt als die nackerte Version von Pizza.

So steht es auch in meinem uralten, zerfledderten und kunterbunt-mit-Soßen-besprenkelten „Rezeptebuch“ (eigentlich nichts mehr als ein Telefonbuch, in das ich seit Jahren die ganz felsenfest bestätigten Rezepte hereinkritzle): „Focaccia – Basis für Pizza“. Die Schrift, mit der ich das aufnotiert habe, lässt mich schätzen, dass ich wohl zwölf oder dreizehn war, als ich das erste mal Focaccia buk.

Es stimmt tatsächlich, dass man aus diesem Teig auch eine gute Pizza hinbekommen kann. Allerdings ist mir die unscheinbare, ganz reduzierte Kombination aus Olivenöl, Rosmarinduft, Salzflocken und golden gebackenem Brotteig einfach die Allerliebste.

Und auch wenn ich mir ursprünglich vorgenommen hatte, dieser Blog wird eine Spielwiese zum Ausleben neuer Kochabenteuer, muss ich mir das nun doch anders überlegen. Es gibt Rezepte, die begleiten einen immer. Man mag sie jahrelang vergessen haben, sich darin verbessern, sie abwandeln oder weiterentwickeln, aber wenn sie immer wiederkommen und man sie jedes Mal mit der gleichen Freude zubereitet und teilt, dann muss das einen Grund haben.

Ein solches Rezept möchte ich euch absolut nicht vorenthalten. So wie dieses hier zum Beispiel.

italienische focaccia mit salz olivenöl und rosmarin rezept © Vivi D'Angelo foodfotografie münchen

für ein Blech Focaccia:

  • 500 g Mehl Typ 405
  • 2 Teelöffel Salz
  • 5 Esslöffel gutes Olivenöl
  • 50 g Frischhefe
  • 250 ml lauwarmes Wasser
  • 1 Teelöffel Zucker
  • für obendrauf: Salzblüte, noch 1-2 Esslöffel Olivenöl und ein paar Rosmarinzweige

Das Mehl in eine Schüssel geben, Salz und die fünf Löffel Olivenöl hinzufügen. Die Hefe mit dem Zucker in lauwarmem Wasser auflösen, dann zum Mehl gießen und das ganze so lange kneten, bis ein glatter, fester Teig entsteht. Eventuell noch etwas Flüssigkeit oder Mehl dazugeben, wenn der Teig zu trocken oder zu klebrig sein sollte. Die Schüssel mit einem feuchten Tuch abdecken und an einem warmen Ort etwa eine Stunde gehen lassen.

Ist diese Zeit vergangen, ölt man sich die Hände mit Olivenöl ein, nimmt den Teig aus der Schüssel und verteilt ihn auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Hier ist nun die Wahl euch überlassen, ob ihr ein einziges großes Stück Focaccia machen wollt, kleine runde „Focaccine“ oder vielleicht ein paar langgezogene „Focaccia-Flûtes“…

Auch kann man jetzt entscheiden, ob man lieber einen höheren, fluffigen Fladen zubereiten will, indem man den Teig dicker (um die 2 cm hoch) auslegt, oder diesen lieber etwas flacher drückt (evtl. auch auf zwei Bleche aufteilt). Wenn man den Teig dünner bäckt, so wird das Endergebnis insgesamt viel knuspriger – was man in der Toskana als „Schiacciata“ („die Gequetschte“) kennt.

olivenöl extra vergine fuer italienische focaccia mit salzblüte und rosmarin rezept © Vivi D'Angelo foodfotografie münchen

Liegt der Teig auf dem Blech, drückt man mit den Fingerspitzen kleine Mulden in die Oberfläche. Darin soll sich das Olivenöl, das man nun zusätzlich auf den Teig tröpfelt, leicht auffangen. Ganz zum Schluss kommen noch die Salzflocken und der Rosmarin auf unser Brot. An einem warmen Ort darf das Ganze nun noch eine halbe Stunde gehen. Anschließend bei 200°C und Umluft (oder 210°C ohne Umluft) etwa 20 Minuten lang backen, bis die Oberfläche golden schimmert.

italienische focaccia mit salz olivenöl und rosmarin rezept © Vivi D'Angelo foodfotografie münchen

Ja, und wozu essen wir sie denn am liebsten, unsere Focaccia?

Ich mag sie sehr zu frischen, leichten Salaten – zum beispiel im Sommer zu Tomaten und Mozzarella, Zucchini-Carpaccio aber auch Melone mit Schinken. Dünner und knuspriger gebacken als Aperitif-Geknabber mit einem kühlen Bier, im Winter zu Tomatensuppe, Erbsensuppe oder Minestrone. Auch mit Parmaschinken, Frischkäse und Rucola belegt als Brot für unterwegs tut sich die Focaccia sehr sehr gut (dann aber Achtung Fettfleck!).

Und einfach so, allein und für sich, sowieso.

italienische focaccia mit salz olivenöl und rosmarin rezept © Vivi D'Angelo foodfotografie münchen

 

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